Ein regnerischer Tag am Lago de Tota

Am vergangenen Samstag bin ich mit einigen anderen Freiwilligen zum Lago de Tota gefahren, dem größten See Kolumbiens, der sich auf ca. 3000 Höhenmetern mitten in den Anden befindet. Obwohl es echt schwer war, sich nach einer nicht ganz so langen Nacht am Wochenende so früh morgens aus dem gemütlichen Bett zu quälen, hat es sich definitiv gelohnt. Nachdem ich wie immer etwas zu spät am Terminal in Tunja ankam, saßen wir schon bald im Bus. Was die "Pünktlichkeit" betrifft, habe ich mich schon ganz gut an die kolumbianische Mentalität angepasst. Schon zu diesem Zeitpunkt meinte es das Wetter nicht gut mit uns. Während der Regen leise auf die Fensterscheiben prasselte, war ich froh, noch eine Stunde im Bus vor mich hindösen zu können. In Sagamoso angekommen, musste ich mir sofort mein lang ersehntes Frühstück kaufen. Die Freude über das 200-Pesos-Brötchen wurde jedoch schnell getrübt als ich feststellen musste, dass es so wie fast alles, was man hier zu essen findet, eine Füllung hatte - die aus Chicherron (gegrillter Schweinehaut) bestand. Über das Essen und die Schwierigkeiten, auf die man hier als Veganer*in trifft, wird noch ein Blogeintrag folgen (ich weiß, dass ich oft schreibe, es komme ein Eintrag über das Thema XY - die Texte werden auch kommen, versprochen! Allerdings möchte ich mir von manchen Dingen erst ein besseres Bild machen, bevor ich euch davon berichte). Nach einer zweiten Busfahrt kamen wir endlich am Lago de Tota an und unsere kleine Wanderung konnte beginnen.

Wir liefen auf einem schönen Weg, der entlang des Sees führte. Das regerische Wetter und der Nebel, der sich wie ein Schleier auf die Gipfel der Berge am Rande des Wassers legte, ließ die Landschaft etwas mystisch wirken. Es fühlte sich gut an, mal wieder aus Tunja rauszukommen und in der Natur zu sein. Die Stadt hat zwar auch schöne Ecken und die Landschaft - besonders in den umliegenden Dörfen - sieht toll aus. Jedoch ist es für mich etwas zu laut und zu gedrängt. Dementsprechend war es echt schön, draußen zu sein und vor allem etwas zu wandern, was ich schon sehr vermisst habe.

Am Nachmittag erreichten wir den Playa Blanca, ein beliebtes Ziel am Lago de Tota mit weißem Sandstrand. Wenn man die Wolken und den Regen ausblendete, sah es fast so aus wie an der Karibikküste! Der Strand und die Landschaft waren sehr schön, jedoch auch etwas überlaufen. Das bedeutete aber glücklicherweise auch, dass es dort ein Restaurant gab und wir endlich etwas zu Mittag essen konnten. Obwohl eigentlich nur Fisch aus dem See, den man aus dem Fenster wunderbar beobachten konnte, auf der Speisekarte stand, habe ich etwas gefunden. Wir verbrachten noch eine Weile gemütlich im Warmen und wagten es dann wieder raus in die Kälte. Glücklicherweise fanden wir ein ausqualmendes Lagerfeuer am Strand, an dem wir uns noch etwas aufwärmen konnten, bevor wir uns wieder auf den Weg nach Hause machten.

Natürlich kam der Bus viel zu spät, woran ich mich hier aber schon gewöhnt habe. Die vielen Straßenhunde und ein Pferd leisteten uns beim Warten Gesellschaft. Nachdem wir dank der vielen Schlaglöcher gut durchgeschüttelt wieder zu Hause ankamen, waren wir alle sehr müde von dem langen Tag. Es war ein echt gelungener Ausflug und wir hatten viel Spaß!

Playa Blanca am Lago de Tota


unterwegs

Playa Blanca
Unsere Freiwilligengruppe, die "Tortugas Locas" - bis auf drei Tortugas waren alle mit dabei :)



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